Sa, 24. Juli: Mahnwache für verfolgte Menschenrechtsaktivisten

12-13 Uhr Ulrichsplatz/Ostertorsteinweg 26 Fall 1:USA müssen Anklage gegen Julian Assange fallen lassen! Die Behörden in den USA müssen endlich alle Anklagepunkte gegen Julian Assange fallen lassen, die sich auf seine Arbeit mit WikiLeaks beziehen. Die USA haben Assange jahrelang unnachgiebig verfolgt – das ist ein Angriff auf das Recht auf freie Meinungsäußerung! Am 4. Weiterlesen

26.6. Internationaler Tag der Vereinten Nationen zur Unterstützung der Opfer von Folter: Mahnwache in Bremen

12-13 Uhr Ulrichsplatz/Ostertorsteinweg 26 China: Willkürliche Inhaftierungen in Xinjiang Mehr als 60 Angehörige mehrheitlich muslimischer Bevölkerungsgruppen werden in der Uigurischen Autonomen Region Xinjiang in China festgehalten. Sie befinden sich entweder in Internierungslagern oder in Gefängnissen, nachdem sie ohne faire Verfahren zu Haftstrafen verurteilt wurden. Insgesamt sind seit 2017 in dieser Region schätzungsweise mehr als eine Weiterlesen

Sa, 12. Juni: Mahnwache für verfolgte Menschenrechtsaktivisten

12-13 Uhr Ulrichsplatz/Ostertorsteinweg 26

Fall 1: Belarus: Roman Protasewitsch droht Folter in Haft

Foto eines Mannes mit Anzug, der eine Faust in die Höhe streckt. In schwarzer Schrift steht auf gelben Balken "Freiehit für Roman!", auf einen gelben Kreis ist in schwarzer Farbe eine Kerze in Stacheldraht und der Text "60 Jahre Amnesty International". Der im Exil lebende Journalist und Regierungskritiker Roman Protasewitsch ist am 23. Mai zusammen mit seiner russischen Partnerin Sofia Sapega rechtswidrig von den belarussischen Behörden in Gewahrsam genommen worden. Ihr Flug von Athen nach Vilnius wurde unter einem Vorwand umgeleitet und in Minsk zur Landung gezwungen. Roman Protasewitsch war wegen seiner journalistischen Tätigkeit unter konstruierten Terrorismusvorwürfen in Belarus zur Fahndung ausgeschrieben. Bei einer Verurteilung drohen Roman Protasewitsch bis zu 20 Jahre Haft. Sein im Fernsehen ausgestrahltes “Geständnis” lässt Folter und andere Misshandlungen vermuten.

Online-Petition für Roman Protasewitsch und Sofia Sapega

Fall 2: Kolumbien: Jani Silva erhält Morddrohungen, weil sie das Amazonasgebiet verteidigt

Porträtfoto von Jani Silva vor hellgrünen Pflanzen und grafische Elemente: in schwarzer Schrift auf gelbem Balken "Schutz für Jani!" und ein runder gelber Kreis mit Amnesty Kerze und der Aufschrift "60 Jahre Amnesty International"

“Weil ich mein Land verteidige, hält man mir eine Waffe an den Kopf.” Die kolumbianische Umweltaktivistin Jani Silva riskiert für den Schutz ihrer Heimat ihr Leben. Gold, Öl und Coltan lagern im Amazonas-Gebiet, das eines der artenreichsten Kolumbiens ist. Bewaffnete Gruppen, Drogenkartelle, das Militär und Ölunternehmen haben es auf die dort gelegene Region Putumayo abgesehen. Jani Silva hat sich mit ihrem Kampf für dieses Ökosystem mächtige Feinde gemacht. Immer wieder drohen Unbekannte, sie umzubringen. Jani Silva weist auf soziale und ökologische Folgen der Erdölförderung hin. Sie unterstützt Initiativen zur Wiederaufforstung. Und sie kämpft für die Rechte von Kleinbäuer_innen, die vertrieben werden sollen.

Alle bisher ergriffenen staatlichen Schutzmaßnahmen können Janis Sicherheit nicht gewährleisten. Ihre gesamte Gemeinde muss unter kollektiven Schutz gestellt werden, damit sie und die anderen Bewohner_innen in Sicherheit sind!

Online-Petition für Jani Silva

Fall 1: BELARUS, weitere Infos

Sachlage

Roman Protasewitsch und Sofia Sapega wurden am 23. Mai 2021 nach der erzwungenen Umleitung ihres Fluges nach Belarus und der Landung in Minsk unter einem Vorwand festgenommen. Roman Protasewitsch wurde unter den Paragrafen “Organisation von Massenstörungen” (293.1), “Organisation von oder aktive Teilnahme an Gruppenaktivitäten, die die öffentliche Ordnung erheblich verletzen” (342.1) und “Anstiftung zu rassistischem, ethnischen, religiösem oder sonstigem sozialen Hass oder Feindschaft” (130.3) angeklagt. Gründe für die Festnahme von Sofia Sapega wurden nicht genannt. Die Inhaftierung scheint eine Vergeltungsmaßnahme für die journalistische Arbeit von Roman Protasewitsch zu sein.

Es gibt keinen Hinweis darauf, dass Roman Protasewitsch und Sofia Sapega eine international anerkannte Straftat begangen haben. Ihre Inhaftierung ist daher willkürlich. Die Art und Weise ihrer Festnahme war rechtswidrig und hat alle Passagiere des Fluges in Gefahr gebracht: Ein Kampfjet der belarussischen Luftwaffe zwang die Maschine zu einer Kursänderung und eskortierte sie nach Minsk.

Am 24. Mai sendete das belarussische Staatsfernsehen ein “Geständnis” von Roman Protasewitsch, in dem er sich vor laufender Kamera selbst belastete. Dabei wies sein Gesicht deutliche Blutergüsse auf. Amnesty International befürchtet, dass dieses “Geständnis” unter Zwang zustande gekommen sein könnte. Amnesty International hat in Belarus weitverbreiteten Einsatz von Folter und andere Misshandlungen, Verletzungen des Rechts auf ein faires Gerichtsverfahren und willkürliche Strafverfolgung von friedlichen Protestierenden und unabhängigen Journalist_innen dokumentiert.

Hintergrundinformation

Roman Protasewitsch ist ein belarussischer Journalist und Mitbegründer des beliebten Kanals NEXTA beim Messengerdienst Telegram. NEXTA spielte eine bedeutende Rolle für den Austausch von Informationen sowie die Mobilisierung und Koordinierung von friedlichen Protesten gegen die umstrittene Präsidentschaftswahl im August 2020. Roman Protasewitsch verließ NEXTA im September 2020 und betreibt seither den Telegram-Kanal Belamova.

Schon seit 2019 lebt Roman Protasewitsch aus Angst um seine Sicherheit nicht mehr in Belarus. Im November 2020 wurde Anklage gegen ihn erhoben. Die Vorwürfe lauteten “Organisation von Massenstörungen” (Paragraf 293.1) , “Organisation von Gruppenaktivitäten, die die öffentliche Ordnung erheblich verletzen” (Paragraf 342.1) und “Anstiftung zu Hass gegen bestimmte soziale Gruppen” (Paragraf 130.3), wobei mit “Gruppen” Polizeibeamt_innen und Regierungsvertreter_innen gemeint waren. Am 19. November 2020 wurde er in Belarus auf die Liste von Terrorist_innen gesetzt und ist damit der erste belarussische Staatsangehörige auf dieser Liste.

Am 23. Mai 2021 reiste Roman Protasewitsch mit seiner Partnerin Sofia Sapega von Athen nach Vilnius. Als sich die RyanAir-Maschine im belarussischen Luftraum befand, wurde das Flugzeug von der belarussischen Flugkontrolle umgeleitet und angewiesen, auf dem Flughafen von Minsk zu landen, da sich eine Bombe an Bord befände. Ein Kampfjet der belarussischen Luftwaffen wurde eingesetzt, um die zivile Maschine nach Minsk zu “begleiten”. Nach der Landung nahmen belarussische Sicherheitsdienste Roman Protasewitsch und Sofia Sapega fest. Fünf Stunden später wurde der RyanAir-Maschine gestattet, ihren Flug nach Vilnius fortzusetzen. Bei einer Verurteilung drohen Roman Protasewitsch bis zu 20 Jahre Haft. Ihm drohen zudem Folter und andere Misshandlungen.

Über Vorwürfe gegen Sofia Sapega ist nichts bekannt. Sie ist russische Staatsangehörige und studiert an der Europäischen Geisteswissenschaftlichen Universität in Vilnius. Bis zum 25. Mai gab es keine Berichte darüber, dass Roman Protasewitsch oder Sofia Sapega Kontakt zu einem Rechtsbeistand hatten.

Am 24. Mai veröffentlichten regierungsnahe Medien ein Video, das Roman Protasewitsch mit Schwellungen im Gesicht und einem mutmaßlichen Hämatom auf der Stirn in einem Raum zeigt. In der Filmaufnahme sagt er, dass er im Gefängnis SIZO-1 in Minsk festgehalten wird und “mit den Ermittlern kooperiert” und “Aussagen im Zusammenhang mit der Organisation von Massenstörungen in der Stadt Minsk macht”. Er gibt außerdem an, dass er “von den Beamten korrekt und gesetzeskonform” behandelt wird. Solche Filmaufnahmen mit unter Folter oder anderen Misshandlungen oder durch Nötigung erzwungenen “Geständnissen” sind von den belarussischen Behörden bereits wiederholt eingesetzt worden, um ihre politischen Gegner_innen einzuschüchtern und Inhaftierte zu diskreditieren.

Folter und andere Formen der Misshandlung werden in Belarus weitverbreitet gegen inhaftierte politische Gegner_innen von Alexander Lukaschenko eingesetzt. Dieser behauptet, die Wahl im August 2020 gewonnen zu haben. Während der Proteste infolge der umstrittenen Wahlergebnisse wurden mehr als 30.000 Personen willkürlich inhaftiert. Dutzende wurden zu einer sogenannten Verwaltungshaft oder zu hohen Geldstrafen verurteilt. Hunderte Menschen berichteten über Folter und andere Misshandlungen. Mehrere Hundert erhielten Strafverfahren aufgrund politisch motivierter Anklagen und viele wurden nach unfairen Gerichtsverfahren zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Die Behörden gehen zunehmend repressiv gegen friedliche Dissident_innen vor und überziehen sie mit Strafverfahren.

Fall 2: Kolumbien, weitere Infos

Hintergrundinformationen

Jani Silva wurde im Herzen des kolumbianischen Amazonasgebiets geboren und hat ihr Leben dem Schutz der Bäume und des Landes gewidmet – der Lebensgrundlage der Bevölkerung. Seit sie 16 Jahre alt ist, setzt sie sich für die Kleinbäuer_innen von Putumayo ein, einer Region im Süden des Landes, die für ihre einmalige Biodiversität bekannt ist.

Jani ist Mitbegründerin der 2008 gegründeten Organisation “Asociación de Desarrollo Integral Sostenible de La Perla Amazónica” (ADISPA). Ihr Ziel ist es, die Umwelt und die Rechte der Menschen zu schützen, die in “La Perla Amazónica” leben, einem Schutzgebiet für kleinbäuerliche Landwirtschaft in Putumayo.

Durch ihre Arbeit gerieten Jani und die Mitglieder von ADISPA in Konflikt mit dem Erdölunternehmen Ecopetrol, das 2006 die Erlaubnis erhielt, in Gebieten tätig zu sein, die sich mit dem Reservat überschneiden. 2009 wurde die Lizenz an das Erdölunternehmen Amerisur übertragen. Seither gab es mindestens zwei Öllecks, die Wasserquellen vergifteten, von denen die örtliche Bevölkerung abhängig ist.

Ihr Engagement hat erschreckende Auswirkungen für die Mitglieder von ADISPA und besonders für Jani. Sie wird überwacht und verfolgt, von Unbekannten eingeschüchtert und mit dem Tode bedroht. Die Corona-Pandemie hat die Situation noch verschlimmert, weil die Aktivist_innen zu Hause bleiben müssen und weniger geschützt sind.

Doch Jani will nicht aufgeben: “Weil ich mein Land verteidige, haben diese Leute ein Gewehr auf meinen Kopf gerichtet, um mich zu töten”, sagt sie. “Aber ich bleibe. Denn wir können nicht weglaufen oder zulassen, dass die Angst uns besiegt.”

Fordere umfassende Schutzmaßnahmen für Jani Silva und die Mitglieder von ADISPA und beteilige dich an unserer Online-Aktion an das kolumbianische Innenministerium. Jani Silva und ihr Mitstreiter_innen müssen besser geschützt werden, damit sie ihre Menschenrechtsarbeit fortsetzen können.

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Sa, 8. Mai: Mahnwache zur Woche der Meinungsfreiheit für verfolgte Journalisten

12-13 Uhr Ulrichsplatz/Ostertorsteinweg 26 Überall auf der Welt werden Menschen angegriffen, verhaftet oder gar getötet, weil sie von ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch machen. Aus diesem Grund macht der Börsenverein des Deutschen Buchhandels mit der ersten “Woche der Meinungsfreiheit” vom 3. bis 10. Mai 2021 auf die Bedeutung der Meinungsfreiheit für unsere Menschenrechte aufmerksam. Weiterlesen

Fr., 30. April: Mahnwache zum 1. Mai: für verfolgte Gewerkschafter*innen

14 – 17 Uhr Goetheplatz Zum Tag der Arbeit am 1. Mai wollen wir uns wieder für Menschen weltweit stark machen, die sich für ihre und die Arbeitsrechte anderer einsetzen. Denn dieses Engagement ist gefährlich: wer sich gegen Ausbeutung und Diskriminierung am Arbeitsplatz ausspricht, wird oftmals gekündigt oder kommt sogar ins Gefängnis. Amnesty hat drei Weiterlesen

Sa., 17. April: Mahnwache zu Rassismus gegen Roma

12-13 Uhr zwischen Dom und Wochenmarkt (Grasmarkt) Aus Anlass des internationalen Roma-Tages (9. April) möchten wir über Rassismus gegen Roma informieren und die Öffentlichkeit bitten, sich für einen konkreten Fall in Rumänien einzusetzen. Obwohl sich in den letzten 50 Jahren das Leben der Roma in Europa vielfach verbessert hat, gibt es vor allem in Osteuropa Weiterlesen

Sa., 6.März: Mahnwache zum Internationalen Frauentag (8.März)

12 – 13 Uhr Marktplatz Ukraine: Weitverbreitete Gewalt gegen Frauen in den Konfliktgebieten Beim “Women’s March” in Kiew forderten die Teilnehmenden unter anderem ein Ende häuslicher Gewalt (8. März 2020)© Amnesty International Ukraine Im Osten der Ukraine erhalten Überlebende häuslicher Gewalt aufgrund wirkungsloser Maßnahmen der Regierung keinen angemessenen Schutz vor erneuter Gewalt. Zu diesem Schluss Weiterlesen

Sa. 16. Januar: Mahnwache zum Lieferkettengesetz

12 – 13 Uhr zwischen Dom und Rathaus LIEFERKETTENGESETZ JETZT! Im Handel und der Produktion verletzen deutsche Unternehmen im Zuge der weltweiten Wertschöpfungs- und Lieferketten immer wieder grundlegende Menschenrechte. Dazu zählen Kinderarbeit, Ausbeutung, Diskriminierung und fehlende Arbeitsrechte. Die Umwelt wird durch illegale Abholzung, Pestizid-Ausstoß, Wasser- und Luftverschmutzung geschädigt und zerstört. Näher*innen in Bangladesch, die unter Weiterlesen

Sa. 9. Januar: 19. Jahrestag von Guantanamo: Demo und Mahnwache

13-14 Uhr Mahnwache zwischen Dom und Rathaus Guantanamo wird am 11. Januar 19 Jahre alt.  Noch immer sind dort 40 Menschen inhaftiert! Fast alle ohne Urteil, also ohne Beweis ihrer Schuld! Wir treffen uns um 12:30 Uhr im AI-Büro (Goetheplatz 4), wer möchte, zieht sich einen orangefarbenen Overall an und zieht sich eine schwarze Kapuze Weiterlesen