Do.14.12. Aktion gegen die Todesstrafe: Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe

Von 13 – 14 Uhr vor dem Eingang der Bürgerschaft

Seit 2002 haben mehr als 2.000 Städte in über 100 Ländern rund um den Erdball am 30. November ein Zeichen für die Ablehnung der Todesstrafe gesetzt: Die Kommunen haben sich in dem internationalen Netzwerk „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“ (Cities for Life) zusammengetan. Am 30. November im Jahr 1786 schaffte das damalige Großherzogtum Toskana als erster Staat weltweit die Folter und die Todesstrafe ab. Bremen ist seit 2008 dabei. Die Städte sagen mit dieser Aktion symbolisch Nein zur Todesstrafe und wollen die Öffentlichkeit für das Thema Todesstrafe sensibilisieren, um eine Kultur der Achtung des menschlichen Lebens zu stärken. Die Todesstrafe widerspricht den humanen Werten eines freiheitlichen und demokratischen Rechtsstaats.

In Bremen findet der Aktionstag am  Donnerstag, 14. Dezember um 13 Uhr vor dem Eingang der Bürgerschaft statt als Kooperation der Bremischen Bürgerschaft mit Amnesty International. Nach den Ansprachen von Frank Imhoff, Präsident der bremischen Bürgerschaft und Cordula Hornung von Amnesty International werden von Mitgliedern der verschiedenen Fraktionen der Bürgerschaft 5 aktuelle Todesstrafenfälle vorgestellt und Informationen zum Thema geliefert. Dazu werden Briefe und Petitionslisten ausgelegt, um Hinrichtungen zu verhindern und die Abschaffung dieser grausamen Strafe zu fordern.

aktuelle Fälle:

IRAN: Reza (Gholamreza) Rasaei

Reza (Gholamreza) Rasaei droht in Zusammenhang mit den landesweiten Protesten im Herbst 2022 im Iran die Hinrichtung. Am 7. Oktober 2023 befand ihn die Abteilung 2 des Strafgerichts 1 der Provinz Kermanschah nach einem grob unfairen Verfahren des “Mordes” für schuldig und verurteilte ihn zum Tode, nachdem das Gericht sein unter Folter erzwungenes “Geständnis” als “Beweis” zugelassen hatte. Weitere Infos: IRAN-Fall

Hier können Sie einen Petitions-Brief zugunsten von Reza Rasaei ausdrucken und wegschicken.

SAUDI-ARABIEN: Abdullah al-Derazi und Jalal Labbad

Amnesty International hat vor kurzem erfahren, dass der Oberste Gerichtshof Saudi-Arabiens die Todesurteile gegen Abdullah al-Derazi und Jalal Labbad im Geheimen aufrechterhalten hat, nachdem das Sonderstrafgericht sie wegen ihrer Teilnahme an Protesten gegen die diskriminierende Behandlung der schiitischen Minderheit in Saudi-Arabien durch die Regierung wegen terrorbezogener Straftaten für schuldig befunden hatte. Beide Männer wurden in grob unfairen Prozessen verurteilt, die keine verfahrenstechnische Schutzmaßnahmen enthielten. Sie hatten während ihrer Untersuchungshaft keinen Zugang zu einem Rechtsbeistand und berichteten vor Gericht, dass sie gefoltert wurden, um zu “gestehen”. Das Gericht hat ihre Folter- und Misshandlungsvorwürfe jedoch nicht untersucht.

Hier können Sie einen Petitionsbrief zugunsten von Abdullah al-Derazi und Jalal Labbad ausdrucken und wegschicken: Saudi-Arabien-Fall

USA: Rocky Myers, Im Todestrakt trotz fehlerhaftem Gerichtsverfahren

Rocky Myers ist ein afroamerikanischer Mann mit einer geistigen Behinderung. Er sitzt seit drei Jahrzehnten wegen Mordes in der Todeszelle in Alabama. Eine überwiegend weiße Jury befand Rocky für schuldig, empfahl aber eine lebenslange Haftstrafe. Der Richter überstimmte die Geschworenen und verurteilte Rocky zum Tode – eine Praxis, die inzwischen in Alabama verboten ist. Setz dich für Rocky Myers ein, damit er nicht hingerichtet wird.

Weitere Infos zum Fall und Online Petition

13. Dezember 2023