Mahnwache zum Internationalen Frauentag am Di. 8. März von 15-17 Uhr zwischen Dom und Rathaus

Warum sprechen wir von Frauenrechten? Sind die Rechte von Frauen nicht mitgemeint, wenn von Menschenrechten die Rede ist? Hat nicht jedermann – und somit auch jede Frau! – von Geburt an die gleichen Rechte?
Im Prinzip ja – in Realität leider nein. Weltweit erleiden Frauen und Mädchen Menschenrechtsverletzungen, weil sie Frauen und Mädchen sind.
Beispielhaft setzen wir uns gegen häusliche Gewalt ein, für das Recht auf Gesundheit und über ihren Körper mitzubestimmen, für die Abschaffung frauendiskriminierender Gesetze.


Frauen in der Türkei – Kein Schutz vor Gewalt
Das Ausmaß an Gewalt gegen Frauen in der Türkei ist laut aktuellem Amnesty-Bericht erschreckend. Im Durchschnitt wird täglich mindestens eine Frau aufgrund ihres Geschlechts ermordet. Diese Zahlen sind nicht vollständig, nicht selten werden Morde als Selbstmorde deklariert. Versuchte Morde, bei denen Frauen oft schwer verletzt werden, sind ebenso alltäglich. Trotzdem hat der türkische Präsident Recep Erdoğan im März 2021 den Austritt der Türkei aus der Istanbul-Konvention verkündet, seit dem 1. Juli 2021 ist er rechtskräftig. Damit wurde signalisiert, dass Gewalt gegen Frauen in der Türkei akzeptiert wird und dass der Staat den Frauen seinen Schutz entzieht.
Musterbrief an türkischen Innenminister: a) deutsch b) englisch

Flyer mit Einzelfällen

EL SALVADOR: SIE HÄTTEN NIE VERHAFTET WERDEN DÜRFENEl Salvador: Demonstration für die Freilassung von 17 Frauen

El Salvador: Demonstration für die Freilassung von 17 Frauen
Das absolute Abtreibungsverbot in El Salvador gefährdet Leib und Leben von Frauen und Mädchen:
– Frauen, die Fehlgeburten erleiden, werden beschuldigt, eine Abtreibung vorgenommen zu haben, und zu hohen Haftstrafen verurteilt;
– Frauen, die selbst schwer krank sind, wird während der Schwangerschaft die medizinische Behandlung verweigert, die u.U. den Fötus schädigen könnte, z.B. bei Krebs
– Frauen, deren Fötus nachweislich nicht lebensfähig ist, müssen das Kind bis zur natürlichen Geburt austragen
– selbst 12-Jährige, die vergewaltigt worden waren, müssen das Kind austragenAmnesty International setzt sich für die Abschaffung des absoluten Abtreibungsverbotes ein, damit die Gesundheitsversorgung von Frauen und Mädchen gewährleistet ist und Frauen für die Wahrnehmung ihrer reproduktiven Rechte nicht bestraft werden.

Musterbrief an den Präsidenten von El Salvador

Iran

Monireh Arabshahi (© Amnesty International)YASAMAN ARYANI und MONIREH ARABSHAHI

Yasaman Aryani und ihre Mutter Monireh Arabshahi haben am 8. März 2019 friedlich ihr Recht auf Meinungsfreiheit ausgeübt und auf poetische Weise den gesetzlichen Kopftuchzwang kritisiert, indem sie ohne Kopfbedeckung Blumen in einer Teheraner U-Bahn verteilten. Dafür wurden sie zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt – eine drakonische Strafe. Die Strafe wurde kürzlich auf 9 Jahre und 7 Monate reduziert. Davon muss die längste Einzelstrafe von 5 Jahren und 6 Monaten verbüßt werden.

Amnesty fordert:
Yasaman Aryani, Monireh Arabshahi und andere Frauenrechtlerinnen unverzüglich und bedingungslos frei zu lassen, da sie gewaltlose politische Gefangene sind, die sich nur wegen ihres Engagements für die Menschenrechte in Haft befinden.
inhaftierten Frauenrechtlerinnen vor Folter oder anderer
Misshandlung zu schützen und regelmäßige Kontakte zu ihren Familien und Rechtsbeiständen ihrer Wahl zu erhalten
Frauenrechtlerinnen nicht zu kriminalisieren und den
gesetzlichen Kopftuchzwang abzuschaffen

Appellbrief

1. März 2022